Fluidlexikon

Electronic Flow Sharing

„Electronic Flow Sharing“ beschreibt die Durchflussaufteilung des Pumpenförderstromes auf die einzelnen Verbraucher in einem Hydrauliksystem mit Hilfe der Elektroniksteuerung.

Flow sharing adressiert das Problem einer Unterversorgung in hydraulischen Systemen. Unterversorgung bedeutet hier, dass eine Hydraulikpumpe nicht genügend Fördervolumen für alle Ventile liefern kann. Mittels „Flow Sharing“ wird prinzipiell das zur Verfügung stehende Fördervolumen proportional zu den jeweiligen Bedarfen der Ventile verteilt. Zusätzlich können Anforderungen hinsichtlich der Aufrechterhaltung bestimmter Funktionen bestehen, so dass hier Prioritäten für bestimmte Funktionen und damit einzelnen Ventilsektionen gesetzt werden müssen. Dieses kann mit Hilfe von Electronic flow sharing bedarfsgerecht realisiert werden.

Beispiel: Eine Hydraulikpumpe kann 100 l/min liefern. Es sollen zwei Verbraucher (Aktoren) versorgt werden. Ein Problem entsteht, sobald beide Steuerventile zusammen mehr als 100 l/min benötigen. Würden beide Ventile 70 l/min anfordern, wird im Normalfall das Ventil mit dem niedrigeren Druck vollständig versorgt. Mittels „Electronic Flow Sharing“ wird die Versorgung proportional aufgeteilt, d.h. jedes Ventil erhält 50 l/min.

„Electronic Flow Sharing“ kann in Ventilbatterien mit dem CAN-BUS realisiert werden. Dabei kennt und überwacht die Elektroniksteuerung onboard jeder einzelnen Ventilsektion:

- den Nenndurchfluss
- ihre Priorität
- das maximale Pumpvolumen
- den Nenndurchfluss aller anderen Ventilsektionen im gleichen Ventilverband

Damit kann jede Ventilsektion den gewünschten Gesamtdurchfluss berechnen und somit seinen eigenen Durchfluss in Bezug auf seine Priorität und auf seinen Bedarf einstellen.

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