Fluidlexikon

Durchflussverteilung (Flow Sharing)

Mit Hilfe der Druckkompensation wird unabhängig von der Gesamtförderleitung der Pumpe der Ölstrom an die Verbraucher proportional verteilt. Und das auch im Falle einer Unterversorgung des Systems durch die Pumpe.

Jede Ventilsektion hat ihre maximale Durchflussmenge. Ohne Durchflussaufteilung wird das Fluid den Weg des geringsten Widerstandes wählen, falls die Pumpe nicht den erforderlichen Förderstrom liefern kann. Dies kann dazu führen, dass das Ventil mit dem geringsten Druck sogar mehr Volumenstrom als benötigt erhält, während die anderen Ventile in ihrer Versorgung praktisch abgeschnitten werden. Um dieses Problem in den Griff zu bekommen muss zunächst anstelle einer vorgeschalteten eine nachgeschaltete Druckwaage genutzt werden. Der mittels dieser Druckwaage ermittelte Wert des Druckabfalls kann direkt mit dem Wert eines zweiten Ventils verglichen werden, womit zwischen beiden Ventilen eine proportionale Nachregelung stattfinden kann. Dies ist über eine mechanisch-hydraulische Regelung, der Durchflussaufteilung, realisierbar. Voraussetzung dafür ist ein geschlossener Hydraulikkreislauf. Die Aufteilung des Durchflusses verursacht zwar eine langsamere Bewegung der jeweiligen Funktionen der Verbraucher, ist aber ein kontrollierter Prozess.

Wird das System komplexer und mehrere Ventile, kombiniert mit Priorisierung, kommen ins Spiel, so wird das „Flow Sharing“ über Austausch von Informationen und entsprechender Berechnung mittels Elektronik realisiert, man spricht also vom „Electronic Flow Sharing“.