Fluidlexikon

Blende

Örtlicher Strömungswiderstand mit sprungartiger Querschnittsverengung, bei dem das Verhältnis Länge l zu Durchmesser d verhältnismäßig klein ist (Bild B 18):

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Der engste Strömungsquerschnitt liegt außerhalb der geometrischen Querschnittsverengung. Da in derartigen Strömungswiderständen die viskose Flüssigkeitsreibung sehr gering ist, ist der Volumenstrom von der Druckdifferenz, nicht aber von der Viskosität abhängig.

Den Volumenstrom durch eine Blende erhält man mit Hilfe der Bernoulli’schen Gleichung näherungsweise zu:

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Die einfachste Blende ist eine auf den Durchmesser d aufgebohrte Scheibe (Festblende). Meist werden jedoch Blenden mit veränderlichem Querschnitt benötigt. Die am häufigsten vorkommenden Formen sind die Nadeldrossel (Bild B 19 a) (Gefahr des Zusetzens bei kleiner Öffnung), die Spaltdrossel (b) (nicht für kleine Ölströme, Auflösungsvermögen schlecht) und die Längskerbe (c) (gut für kleine Ölströme, gute Auflösung).

Eine andere Form eines örtlichen Strömungswiderstands ist die Düse. Die Blende ist das Gegenstück zur Drossel. Im praktischen Sprachgebrauch wird häufig kein Unterschied zwischen Blende und Düse gemacht, da die hydraulischen Widerstände in der Praxis häufig Mischformen darstellen.

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Abbildung B 18: Strömung durch eine Blende

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Abbildung B 19: Verstellbare Blendenformen