Die Viskosität einer Newton’schen Flüssigkeit verändert sich in Abhängigkeit von ihrer Temperatur: Sie nimmt bei Druckflüssigkeiten mit steigender Temperatur stark ab und nähert sich bei tiefen Temperaturen dem Pourpoint (Bild V 31). Diese Viskositätsänderung geht bis zu einigen Zehnerpotenzen. Ihr Verlauf entspricht einer Exponentialfunktion, die sich im doppeltlogarithmischen Maßstab als Gerade darstellt (Bild V 32).
Dieses VT-Verhalten beeinflusst die Funktionsweise von hydraulischen Geräten: Sehr hohe Viskosität beeinträchtigt das Ansaugverhalten der Pumpen (Kavitationsgefahr) und kann Schaltverzögerungen verursachen. Sehr niedrige Viskosität verschlechtert die Schmierfähigkeit des Öles und erhöht die Leckverluste. Dazwischen liegt der Betriebsbereich eines Öles (Bild V 33).
Lässt sich die vorgesehene Temperatur mit einem normalen Mineralöl nicht erfüllen, muss man ein Öl mit Viskositätsverbesserer
vorsehen (HV-Öle) oder man muss vorwärmen bzw. kühlen.