Für kurze Längen werden in der fluidischen Antriebstechnik überwiegend induktive Aufnehmer eingesetzt. Es handelt sich um passive Aufnehmer, die auf dem Prinzip der Selbstinduktion basieren. Fließt durch eine Spule ein Wechselstrom, so erzeugt dieser ein sich ständig änderndes Magnetfeld, das wiederum in der Spule gemäß dem Induktionsgesetz eine Spannung induziert. Zur Lagemessung wird eine wegabhängige Induktionsänderung genutzt. Es werden vorwiegend Aufnehmer verwendet, die nach dem Differentialtransformator- oder dem Differentialdrossel-System arbeiten.
Wegaufnehmer in Differential-Transformatorschaltung(Bild I 7 a) stellen elektrisch einen Transformator mit einer Primärwicklung und zwei lose angekoppelten Sekundärwicklungen dar. Die Sekundärwicklungen sind räumlich auf einer gemeinsamen Achse hintereinanderliegend angeordnet und elektrisch einander gegengeschaltet, so dass bei Mittelstellung des Kerns (Tauchanker) die Ausgangsspannung Null wird.
Durch Verschieben des Tauchankers wird die in den Sekundärspulen induzierte Wechselspannung ungleich. Am Ausgang des Aufnehmers steht dann proportional zur Verschiebung des Ankers eine Wechselspannung U a an. Die Spulen werden meist mit einer Trägerfrequenz von 5 kHz oder höher betrieben. Nach einer Demodulation und Filterung liegt dann ein Gleichspannungssignal vor.
Die Aufnehmer sind aufgrund ihres Aufbaus besonders für den Einsatz unter schwierigen Umgebungsbedingungen, wie z. B. beim Vorhandensein von Wasser, aggressiven Gasen oder Öl geeignet.
Wegaufnehmer in Differentialdrossel-Schaltung stellen elektrisch eine Wheatston’sche Halbbrücke mit veränderlichen, komplexen Widerständen dar, die durch eine Ohmsche Halbbrücke im Trägerfrequenzverstärker ergänzt wird (Bild I 7 b). Die Ausgangsspannung der Brückenschaltung ist proportional der Verschiebung eines Magneteisenkerns. Im Messverstärker muss dann wieder das Messsignal demoduliert und geglättet werden.
Diese ebenfalls berührungsfreien Aufnehmer sind besonders für kleine Wege (0,1...3 mm) geeignet. Ein großes Anwendungsgebiet ist die Messung des Schiebeweges bei Stetigventilen.
Für größere Wege sind die offenen Wegaufnehmer nach dem Oszillator-Dämpfungsverfahren besser geeignet. Bei diesem Verfahren wird durch Annäherung eines elektrisch leitenden Messobjektes die Dämpfung und damit die Amplitude eines LC-Schwingkreises verändert. Über einen relativ großen Weg erhält man eine der Messobjektposition proportionale Amplitude der Ausgangsspannung. Nach der Gleichrichtung und Filterung des Ausgangssignals liegt dann ein Gleichspannungssignal vor. Bei hohen Oszillatorfrequenzen (50...500 kHz) können sehr dynamische Messsysteme erreicht werden.

Abbildung I 7: Induktive Wegmessung; a) Differential-Transformatorprinzip, b) Wegaufnehmer nach dem Differentialverfahren