Fluidlexikon

Rohrverschraubungen

Elemente zur Herstellung lösbarer Verbindungen für Leitungen und Geräte. Sie werden für drei Druckstufen (LL- sehr leicht, L-leicht, S-schwer) hergestellt. Es können drei Ausführungsarten unterschieden werden:

  • Einschraubverschraubungen:

Die am einen Ende einen Gewindezapfen zum Einschrauben in eine Gerätebohrung aufweisen, während in das andere Ende das Rohr geschoben wird. Einschraubgewinde nach DIN 3852.

  • Verschraubungen:

Die zur Verbindung von Rohren untereinander auf beiden Seiten Verbindungselemente aufweisen.

  • Schwenkverschraubungen:

Das sind Winkelverschraubungen, bei denen man die Abgangsrichtung wählen kann, ehe die Verschraubung festgezogen wird (Bild R 29).

Dem Aufbau nach unterscheidet man (Bild R 30):

Schneidringverschraubungen (a) (DIN 2353, DIN 3861):

Das Rohr wird durch einen sich eingrabenden Schneidring gehalten. Sie ist die verbreitetste Verschraubungsart, die aber bei starken Stößen oder Schwingungen problematisch werden kann.

Schneidringverschraubungen werden bei Metallrohren vorgezogen. Sie können aber

auch bei Kunststoffrohren benutzt werden, benötigen dann aber eine Verstärkerhülse, die jedoch den Rohrquerschnitt verkleinert.

Schneidringverschraubung mit weichdichtenden Elementen (b):

Die Funktionen Abdichten und Halten werden von zwei Konstruktionselementen übernommen, von einem Dichtring und einem Haltering.

Die elastomere Dichtlippe ist an den metallischen Stützkörper anvulkanisiert und befindet sich nach der Montage im Inneren des Verschraubungskonus`. Der Haltering übernimmt nach dem Schneidringprinzip in Verbindung mit der Überwurfmutter die Haltefunktion.

Klemmringverschraubungen (c):

Verbindung wird durch einen feingerieften Klemmring hergestellt, der nur minimale Eindrücke im Rohr hinterläßt und dadurch die Kerbwirkung verringert.

Bördelverschraubung (d):

Das Rohrende wird aufgebördelt und durch Stützring und Überwurfmutter gehalten. Ein beidseitig konisches Zwischenstück übernimmt die Dichtfunktion in Verbindung mit elastischen Dichtringen und den Kraftschluss zwischen Verschraubung und Rohr. Bördelverschraubungen mit metallischer Abdichtung, Stutzen mit UNF-Gewinde, nach SAE 7514/ISO 8434 finden vor allem in USA eine breite Anwendung.

Schweißnippelverbindung (e) (DIN 3865):

Das Rohr wird mit einem Nippel verschweißt, der in die normale Verschraubung eingesetzt wird. Die Dichtfunktion am Schweißnippel übernimmt häufig ein elastischer Dichtring.

Je nach der Ausführungsform unterscheidet man Gerade, Winkel-, T-Verschraubungen (Bild R 31) sowie L- und Kreuzverschraubungen.

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Abbildung R 29: Schwenkverschraubung

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Abbildung R 30: Rohrverschraubungen

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Abbildung R 31: Verschiedene Verschraubungsformen