Fluidlexikon

Elektromagnet

In der Fluidtechnik werden die elektromechanischen , die zur Betätigung von Ventilen dienen, oft verkürzt als Magnet bezeichnet. Dabei handelt es sich jedoch nicht um Permanentmagnete, sondern um Elektromagnete.

Ein elektrisches Eingangssignal (Spannung oder Strom) erzeugt über das Magnetfeld einer Spule ein mechanisches (Weg oder Kraft). Elektromagnete können entweder als Hubmagnet (Schaltermagnet), als Proportionalmagnet oder als Regelmagnet ausgeführt sein. Hubmagnete verfahren im Betrieb nur zwischen ihren beiden Endlagen, d. h. die damit betätigten Ventile werden von einer Stellung in eine andere geschaltet. Soll das mechanische Ausgangssignal stufenlos verändert werden, so sind Proportional- oder Regelmagnete notwendig. Alle drei heute üblichen Typen von Elektromagneten wirken drückend. Die Rückstellung in Ausgangsposition erfolgt i. a. über Federkraft. Als Hubmagnete stehen in der Fluidtechnik Gleichspannungsmagnete (Gleichstrommagnete) und Wechselspannungsmagnete (Wechselstrommagnete) zur Verfügung. Sie unterscheiden sich insbesondere durch den Hubkraft-Verlauf (Bild E 23) und damit in der Einschaltzeit. Die Ausschaltzeit ist abhängig von der Entregelungszeit und der Federkraft (Tafel E 1).

Wechselspannungsmagnete werden überwiegend als trocken schaltende Magnete (in Luft schaltend) hergestellt sowie druckdicht (in Öl schaltend). Während die in Luft schaltenden Elektromagnete eine Dichtung zwischen Ventil und Magnet benötigen, die Reibung verursacht, kommt der druckdichte Magnet ohne Dichtung aus. Der druckdichte Gleichspannungsmagnet wird zunehmend zur Standardausführung in der Hydraulik.

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Abbildung E 23: Hubkraftverlauf von Wechselspannungsmagnet (a), Gleichspannungsmagnet (b) und Proportionalmagnet (c)

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Abbildung Tafel E 1: Schaltzeitenvergleich Wechsel- und Gleichspannungsmagnet