In Abhängigkeit von Relativgeschwindigkeit der Kontaktflächen und Schmierzustand zeigt die Reibung ein nichtlineares Verhalten, welches auf charakteristische Wirkmechanismen zurückgeführt werden kann. Man unterscheidet drei verschiedene Reibungszustände (Bild R 23):
- Festkörperreibung (a) entsteht durch Adhäsion und Deformation beim unmittelbaren Kontakt fester Körper. Festkörperreibung ist durch hohe, geschwindigkeitsunabhängige Reibkräfte und großen Verschleiß gekennzeichnet, μ > 0,5;
- Mischreibung (b) ergibt sich im Übergangsbereich zwischen Festkörper- und Flüssigkeitsreibung, μ = 0,1...0,2. Die Mischreibung ist gekennzeichnet durch das gleichzeitige Vorliegen von Zonen mit Schmierfilm und Festkörperberührung, die zu einer mit zunehmender Relativgeschwindigkeit abnehmenden Reibkraft führt.
- Flüssigkeitsreibung (c) ergibt sich durch den Aufbau eines tragfähigen Schmierfilms zwischen den Gleitpartnern. Durch den infolge der Schmiermittelviskosität im keilförmigen Spalt entstehende Staudruck werden die Gleitpartner voneinander getrennt, woraus sich eine geringe, mit zunehmender Relativgeschwindigkeit ansteigende Reibkraft und ein geringer Verschleiß ergibt, μ = 0,01...0,05.

Abbildung R 23: Reibungszustände: a) Festkörperreibung, b) Mischreibung, c) Hydrodynamische Reibung